Das Zeitalter der Digitalen Nomaden hat begonnen

(Aus dem Vorwort zum Buch)

1997 schrieb der Hitachi-Manager Tsugio Makimoto ein Buch namens “Digitaler Nomade”. Er sagte darin eine Revolution der Arbeitswelt voraus: Millionen von Menschen würden sich von den Office-Jobs mit Anwesenheitspflicht befreien, ihre Häuser verkaufen, und in Gegenden mit günstigen Lebens-Bedingungen und schnellem Internet ziehen.

Das Buch floppte, niemand nahm von Makimoto Notiz.

20 Jahre später ist seine Vision Wirklichkeit geworden. Laut einer aktuellen Gallup Umfrage arbeiten bereits 8.6 Prozent der gesamten US-Workforce zu 100 Prozent, und 43 Prozent zumindest teilweise remote. Viele davon haben sich auf die Reise gemacht, und tauschen ihr Wissen auf Hunderten Portalen, Blogs, Büchern, Facebook Gruppen und Foren aus. Die Revolution ist in vollem Gange, vor allem dank Timothy Ferriss’ Buch: Die 4 Stunden Arbeitswoche, welches – zugegeben – ein sehr optimistisches Bild vom Leben als digitaler Nomade zeichnet.

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Den Menschen in seiner jetzigen Gestalt gibt es grob seit 100.000 Jahren. Und er startete seine berufliche Karriere: richtig, als Nomade. Er zog in Gruppen umher, aß Früchte und folgte den Herden der Wildtiere, von denen er lebte.

Sesshaft wurde er erst in den letzten rund 7.000 Jahren unserer Zeitrechnung, weil der Anbau von Getreide und die Domestizierung von Vieh eine größere Nahrungs-Sicherheit versprach – und den Rohstoff für Bier. Bauern schlossen sich in Städten zusammen, und die Arbeitsteilung begann.

Dann aber passierte etwas Entscheidendes: Mit der Erfindung des mobilen Computers und Software, aber vor allem des Internets und mobiler Netzwerke in den 1990er Jahren wurde eine Trendwende eingeleitet – erstmals seit 7.000 Jahren war der technologische Grundstein für ein “Neues Nomadentum” gelegt.

Korrespondenz zwischen Unternehmen erfolgt seit damals nicht mehr mittels Briefen, sondern hauptsächlich durch blitzschnelle E-Mails. Telefonate können auf Handies und Smartphones ortsunabhängig geführt werden. Videokonferenzen können persönliche Meetings ersetzen. Als Haupt Arbeitsgerät kristallisiert sich immer mehr das Smartphone heraus. Ein Büro, das man in die Hosentasche stecken kann.

Ziemlich genau seit Beginn des 21 Jahrhunderts ist es für Wissensarbeiter plötzlich möglich, Jobs vollkommen unabhängig vom Büro des Arbeitgebers zu erledigen.

Das ist eine Sensation, und noch nicht alle Menschen haben vollkommen verstanden, was das für ihr Leben bedeuten kann. Weder die Arbeitnehmer, noch die Arbeitgeber. Im Grunde heißt dies: wir können in die Freiheit des Nomadentums zurückkehren. Wir können den unpersönlichen großen Städten mit all ihrem Verkehr, ihrer Luftverschmutzung und ihrem teuren Wohnraum den Rücken kehren. Wir können dorthin zurückkehren, wo es grüne Wiesen gibt, frische Luft, Bäume oder sogar .. eine Meeresbrise.

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